Der Luchs – Europas Wildkatze
Der Luchs (Lynx lynx) ist die größte wildlebende Katzenart Europas. Er ist ein Einzelgänger und bewohnt große Waldgebiete. Vor mehr als 200 Jahren war er weit verbreitet, heute gibt es größere Vorkommen nur noch in Nord- und Osteuropa. Als Jagdkonkurrent und Nutztierräuber wurde der Luchs in Mitteleuropa gezielt verfolgt.
Luchse sind Raubtiere und gehören wie Löwen, Tiger und Hauskatzen zur Familie der Katzenartigen (Felidae).
Sie sind die größten in Europa lebenden Raubkatzen. Ein Luchs wird etwa 80 bis 110 Zentimeter lang, 55 bis 65 Zentimeter hoch und 20 bis 22 Kilogramm schwer.
Männchen sind etwas größer als Weibchen, sehen aber gleich aus.
Ihr beige- bis rotbraunes, dunkel geflecktes Fell ist so dicht, dass ihnen auch die schlimmste Winterkälte nichts anhaben kann.
Durch ihre Zeichnung sind sie im dichten Wald zwischen den Bäumen perfekt getarnt. Der Bauch und die Kehle sind heller gefärbt.
Die Vorderläufe sind etwas kürzer als die Hinterläufe. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Luchs sehr gut sprinten und springen kann.
Ein Luchs ist leicht zu erkennen an den etwa vier Zentimeter langen „Pinseln“ an den Ohren und an seinem kurzen Stummelschwanz mit schwarzer Spitze.
Warum er einen so kurzen Schwanz hat, ist noch nicht geklärt. Die Pinsel an den Ohren dienen dem Luchs vermutlich als eine Art Antenne – mit ihrer Hilfe kann er feststellen, woher ein Geräusch kommt.
Außerdem hat der Luchs einen Backenbart, der wie eine kleine Mähne aussieht.
Für den Luchs ist diese Mähne eine Art Schalltrichter, mit dessen Hilfe er besser hören kann.
Im Vergleich zu anderen Katzen hat der Luchs sehr lange Beine. Ihre Pfoten haben ein dichtes und breites Haarpolster. Beides hilft ihnen, auch im Winter gut durch den Schnee zu laufen.
Die Haarpolster wirken wie Schneeschuhe und verhindern, dass der Luchs im Schnee einsinkt.